Ein Überlebenskünstler aus dem Reich der Inkas

 

Der Name Anguraté stammt von dem Wort „anhuaraté“. So nennen die Peru-Indianer eine in den Anden wachsende Heilpflanze, die sich in den oft gnadenlos heißen Sommern und den kalten windigen Wintern auf 2000 Meter Höhe nicht unterkriegen lässt. Oberhalb der Erde zeigt sie sich als krautiger Strauß mit gesägten Blättern, die fast wie ein Kaktus zustechen können; unter der Erde versteckt sich eine Pfahlwurzel, die sich selbst auf steinigem Geröll noch in die Tiefe bohren kann.

Anhuaraté gehört zur seltenen Familie der Loasaceae (Blumennesselgewächse). Die genaue wissenschaftliche Bezeichnung ist Mentzelia cordifolia Dombay – zu Ehren des deutschen Arztes Christian Mentzel (1622 bis 1701), Leibarzt des großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm, der sich auf seinen zahlreichen Reisen intensiv mit Botanik beschäftigte.

Namensgeber von Mentzelia cordifolia Dombay war der französische Arzt und Botaniker Dombay, der im Auftrag der spanischen Regierung Ende des 18. Jahrhunderts die peruanische Pflanzenwelt erforschte. Neben Christian Mentzel stand dabei auch die Herzform der Blätter Pate, denn in cordifolia steckt das lateinische Wort „cor“ für Herz.